Deutschland für Jobsucher unter Schlusslichtern

DBR fordert bessere Vermittlung für höher qualifizierte Behinderte


Themenfoto: Eine Frau im Rollstuhl arbeitet in einem Büro am PC
Menschen mit Behinderungen haben auf dem deutschen Arbeitsmarkt nach wie vor schlechte Chancen.
7.2.2008 Gut qualifizierte Menschen mit Behinderungen finden schwer einen angemessenen Arbeitsplatz. Der Präsident des Sozialverbandes VdK Deutschland und gegenwärtige Vorsitzende des Sprecherrates des Deutschen Behindertenrates (DBR), Walter Hirrlinger, hat die Bundesregierung aufgefordert, mit den Arbeitgeberverbänden Gespräche darüber aufzunehmen, wie die Jobsuche und Jobvermittlung für höher qualifizierte Behinderte verbessert werden kann.

Hirrlinger: "Deutschland belegt laut einem Bericht der Frankfurter Rundschau im europäischen Vergleich mit 18 anderen europäischen Ländern den viert-schlechtesten Platz bei behinderten Jobsuchern mit einem höheren Abschluss. Wenn vor allem 17 Prozent der hoch qualifizierten Behinderten weniger eine Stelle finden als Nichtbehinderte, dann stimmt in der Vermittlung nicht mehr alles. Das muss sich schleunigst ändern."
Der VdK-Präsident rief insbesondere die Bundesagentur für Arbeit, aber auch die Arbeitgeberverbände dazu auf, alles zu tun, um diesen Missstand zu korrigieren. "Darüber reden hilft nicht. Es muss ein Umdenken stattfinden. Die Barrierefreiheit für behinderte Menschen beginnt in den Köpfen aller." Erst wenn sich hier etwas verändere, hätten auch behinderte Menschen mehr Chancen für eine gleichberechtigte Teilhabe und Teilnahme am Arbeitsleben und in der Gesellschaft, sagte Hirrlinger. Gerade für Menschen mit Behinderungen seien Arbeit und Beruf noch mehr Lebensinhalt als für Nichtbehinderte. (Tanja Ergin)

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