11.06.2025 - Menschen mit Behinderungen erfahren in Deutschland nach wie vor an vielen Stellen Diskriminierung – das zeigt auch der "Jahresbericht 2024", der am 03. Juni 2025 veröffentlicht wurde.
Basis des Berichts sind Beratungsanfragen, die 2024 bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und beim Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen eingegangen sind. Von den insgesamt 11.405 Beratungsanfragen betrafen 9.057 Fälle mindestens ein im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) geschütztes Merkmal. Die Anzahl der Anfragen ist 2024 erneut gestiegen.
Bei 27 Prozent der Anfragen ging es um Diskriminierungen aufgrund einer Behinderung oder chronischen Erkrankung. Diese Diskriminierungen betreffen ganz besonders das Arbeitsleben, den Zugang zu Gütern und Dienstleistungen und den Kontakt mit Ämtern und Behörden.
"Die Anzahl der eingegangenen Meldungen zu einer Diskriminierung aufgrund einer Behinderung ist alarmierend und macht dringenden Handlungsbedarf deutlich", sagt Dr.Martin Danner, Koordinator des Arbeitsausschusses des Deutsche Behindertenrats (DBR).
Der DBR fordert mit Nachdruck, dass die Bundesregierung die im Koalitionsvertrag angekündigte Reform des AGG nun zügig umsetzt. Es müssen klare gesetzliche Regelungen geschaffen werden, die auch private Anbieter von Gütern und Dienstleistungen zur Barrierefreiheit verpflichten und zwar in Hinblick auf Zugänglichkeit, Nutzbarkeit und Auffindbarkeit. "Ohne eine umfassende gesetzliche Nachbesserung bleibt Inklusion ein leeres Versprechen", sagt Martin Danner.
![]() | Jahresbericht zu Diskriminierung – Deutscher Behindertenrat fordert: Gesetz muss Menschen mit Behinderungen besser schützen (154 KB) Am 3. Juni 2025 wurde der "Jahresbericht 2024" der Antidiskriminierungsstelle des Bundes veröffentlicht. Darin zeigt sich: Menschen mit Behinderungen werden nach wie vor in vielen Lebensbereichen erheblich diskriminiert. ![]() |