Deutscher Behindertenrat fordert Taten nach Vorlage des Berichts zum sexuellen Kindesmissbrauch

Kassel/Berlin, 25. Mai 2011

Die im Deutschen Behindertenrat (DBR) zusammenarbeitenden Verbände behinderter Menschen fordern nach dem gestern vorgelegten Abschlussbericht der Unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs schnelle Taten sowohl von Seiten der Bundesregierung, als auch durch die Träger von Behinderteneinrichtungen, von Aus- und Weiterbildungsträgern und andere betroffenen Institutionen.

"Im Bericht von Dr. Christine Bergmann wird erneut deutlich, dass insbesondere für Kinder und Jugendliche mit erhöhtem Unterstützungs- und Pflegebedarf ein erhöhtes Gefährdungsrisiko für sexualisierte Gewalt besteht. Der Handlungsbedarf liegt klar auf der Hand: Flächendeckende Präventionsmaßnahmen, Ausbau kompetenter barrierefreier Beratungsstellen, Fort- und Weiterbildungsangebote (auch und gerade für Therapeuten und Therapeutinnen) sowie das Schließen von Forschungslücken" fasst Barbara Vieweg, Vorsitzende des Sprecherrats vom DBR den aktuellen Handlungsbedarf zusammen.

Der Abschlussbericht zeigt deutlich, dass es z.B. an therapeutischen Angeboten für Menschen mit Behinderung, an Beratungsstellen, an qualifizierten Mitarbeitenden in der Behindertenhilfe und an belastbaren Studien fehlt.
Nach Kenntnis des DBR haben ca. 60

"Wie viele Mädchen und Jungen, Frauen und Männer mit Behinderung müssen noch sexualisierte Gewalt erleben, bevor wirksame Maßnahmen ergriffen werden?" fragt Vieweg abschließend.

Von Seiten des DBR arbeiten seit 2010 drei Personen am Runden Tisch gegen Kindesmissbrauch mit.

V.i.S.d.P.: Martina Puschke

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