Deutscher Behindertenrat verurteilt Gewalt gegen Menschen mit Behinderung

Der Deutsche Behindertenrat (DBR) verurteilt Misshandlungen von Hilfsbedürftigen
Berlin, 11.4.2016

"Wir verurteilen jegliche Gewalt gegen Menschen mit Behinderung. Sollten sich die bekannt gewordenen Vorwürfe gegen die Einrichtung in Bayern bewahrheiten, dass Kinder mit Behinderung weggesperrt oder durch Fixierung ruhig gestellt worden sind, muss alles aufgeklärt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden", kommentiert Ulrike Mascher, Sprecherratsvorsitzende des DBR und Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland.

Medienberichten zufolge wurden im Umgang mit geistig behinderten Kindern in bayerischen Heimen "freiheitsbeschränkende Maßnahmen" eingesetzt.

Artikel 7 der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet dazu, den wirksamen Schutz der Rechte von Kindern mit Behinderung sicherzustellen. Der zuständige UN-Fachausschuss hat erst letztes Jahr Deutschland aufgefordert, in diesem Sinne mehr zum Schutz von Kindern und Jugendlichen zu tun.

"Leider kommt es immer wieder vor, dass es in Einrichtungen der Behindertenhilfe zu Misshandlungen gegenüber Menschen mit Behinderung kommt. Es ist hinlänglich bekannt, dass Menschen mit Behinderung eher Opfer von Gewalt und sexueller Übergriffe werden als nicht behinderte. Wir brauchen eine intensivere Kontrolle durch die zuständige Heimaufsicht und ganz grundsätzlich einen sensibleren Umgang mit Menschen mit Behinderung", fordert Mascher.

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