"Barrierefreiheit ist ein Menschenrecht!": Staffelstab-Übergabe des DBR-Sekretariats für 2017

Berlin, 1. Dezember 2016

Zum Ende eines behindertenpolitisch bewegten Jahres präsentierte der Deutsche Behindertenrat (DBR) gestern, am 30.11.2016, seine zentralen Anliegen in Form von 11 behindertenpolitischen Forderungen im Rahmen einer Fachveranstaltung im VKU-Forum in Berlin. Die Veranstaltung zum Welttag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember fand unter dem Motto "Barrierefreiheit ist ein Menschenrecht!" statt.

Zum Abschluss der Welttagsveranstaltung übergab Ulrike Mascher, Sprecherratsvorsitzende des Deutschen Behindertenrates in 2016 und Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, das DBR-Sekretariat an Volker Langguth-Wasem, den Vorsitzenden der BAG Selbsthilfe, die den DBR im kommenden Jahr 2017 leiten wird. Traditionell wechselt jedes Jahr zum Welttag der Menschen mit Behinderung in einem festgelegten Turnus das Sekretariat des Deutschen Behindertenrates.

Impressionen von der DBR-Fachveranstaltung am 30.11.2016:

Der Staffelstab - und damit symbolisch der DBR-Vorsitz für 2017 - wird weitergegeben. In 2016 hatte der Sozialverband VdK Deutschland den Sprecherratsvorsitz inne; im kommenden Jahr wird die BAG Selbsthilfe den Vorsitz übernehmen.

Ulrike Mascher übergibt symbolisch den DBR-Vorsitz an Volker Langguth-Wasem, indem sie ihm einen silbernen Staffelstab überreicht.
Ulrike Mascher, DBR-Sprecherratsvorsitzende 2016 und Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, übergibt den Staffelstab an Volker Langguth-Wasem, den Bundesvorsitzenden der BAG Selbsthilfe und künftigen DBR-Sprecherratsvorsitzenden und . Foto: Heidi Scherm


Auch Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, war als Rednerin und Gast auf der DBR-Welttagsveranstaltung.

Ulrike Mascher, Volker Langguth-Wasem und Verena Bentele
Verena Bentele (rechts im Bild), Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, hatte im Rahmen der Veranstaltung zum Thema "Barrierefreiheit im privaten Bereich möglich machen!" gesprochen. In der Mitte: Volker Langguth-Wasem, Vorsitzender BAG Selbsthilfe. Links: Ulrike Mascher, Präsidentin VdK Deutschland. Foto: Heidi Scherm


Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wurde sich zum Thema "Barrierefreiheit für Kunden – Chance und Herausforderung für die Wirtschaft" angeregt ausgetauscht. Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren Dr. Hans-Joachim Schabedoth, MdB, SPD, Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie; Sabine Zimmermann, MdB, DIE LINKE, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion; Dr. Thomas Gambke, MdB, Bündnis 90/Die Grünen, Mittelstandsbeauftragter, Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie und im Finanzausschuss; Dr. Volker Sieger, Leiter der Bundesfachstelle Barrierefreiheit; Dr. Christoph Kainz, Wirtschaftskammer Österreich, Bundessparte Industrie – Arbeitgeberabteilung, Wien und Dr. Hansjörg Hofer, Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, Wien. Moderiert wurde die Diskussion von Hans-Günter Heiden.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion sitzen vorne und diskutieren
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion - von links nach rechts: Dr. Christoph Kainz, Wirtschaftskammer Österreich, Bundessparte Industrie – Arbeitgeberabteilung, Wien; Dr. Hansjörg Hofer, Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, Wien; Dr. Volker Sieger, Leiter der Bundesfachstelle Barrierefreiheit; Moderator Hans-Günter Heiden; Dr. Thomas Gambke, MdB, Bündnis 90/Die Grünen, Mittelstandsbeauftragter, Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie und im Finanzausschuss; Sabine Zimmermann, MdB, DIE LINKE, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion;; Dr. Hans-Joachim Schabedoth, MdB, SPD, Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie


In Deutschland mangelt es immer noch an einer Verpflichtung privater Anbieter und Dienstleister zur Barrierefreiheit. Wie es besser geht, zeigten anhand von Fallbeispielen zum Österreichischen Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz Dr. Christoph Kainz, Wirtschaftskammer Österreich, Bundessparte Industrie – Arbeitgeberabteilung, Wien und Dr. Hansjörg Hofer, Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, Wien:

Christoph Kainz und Dr. Hansjörg Hofer
Gäste aus Österreich: Dr. Christoph Kainz (links) und Dr. Hansjörg Hofer. Foto: Heidi Scherm


Für Abwechslung und Unterhaltung sorgten zwischendurch Rollstuhlrapper Graf Fidi und Boga aus Berlin. Sie rappten über Inklusion, Barrierefreiheit und Vielfalt und begeisterten das Publikum mit den Songs "Ich mach das mit links", "Rampensau" und "Klartext":

Rapper Graf Fidi und Boga bei ihrem Auftritt auf der Bühne
Grafi Fidi (links) und Boga, Rapper aus Berlin, traten auf der DBR-Welttagsveranstaltung auf. Foto: Czennia


Im Anschluss an die Podiumsdiskussion präsentierte Volker Langguth-Wasem, Vorsitzender der BAG Selbsthilfe und DBR-Sprecherratsvorsitzender in 2017, die behindertenpolitischen Forderungen des DBR. Sie können die Forderungen hier lesen und herunterladen: -Forderungen des Deutschen Behindertenrates (DBR) zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen 2016

Volker Langguth-Wasem am Rednerpult
Volker Langguth-Wasem, Vorsitzender BAG Selbsthilfe und DBR-Sprecherratsvorsitzender in 2017, stellt die Forderungen des DBR zur Behindertenpolitik vor. Foto: Heidi Scherm

"Barrierefreiheit ist ein Menschenrecht!" war das Motto - auch bei der Organisation und Technik: Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung im VKU-Forum in Berlin standen Gebärdensprach- und Schriftdolmetscher zur Verfügung. Außerdem gab es eine Übersetzung in Leichte Sprache. Der Veranstaltungsort selbst war selbstverständlich auch barrierefrei.

Blick ins Publikum und auf das Podium bei der DBR-Welttagsveranstaltung
Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Fachveranstaltung des DBR am 30.11.2016 in Berlin. Foto: Heidi Scherm


Der Deutsche Behindertenrat ist ein breites politisches Aktionsbündnis der Behindertenverbände und Selbsthilfeorganisationen in Deutschland und engagiert sich seit vielen Jahren für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Im DBR haben sich über 140 Organisationen behinderter und chronisch kranker Menschen zu einem Aktionsbündnis vereinigt. Es repräsentiert mehr als 2,5 Millionen Betroffene in Deutschland.

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