Verbesserung der Datenlage zur Lebenssituation von Menschen mit Behinderung gefordert

Offener Brief des DBR an Ministerin von der Leyen

Obwohl laut statistischem Bundesamt 9,6 Millionen Menschen in Deutschland eine Behinderung haben, gibt es immer noch zu wenig verlässliche Daten und Informationen über die Lebenslagen von Menschen mit Behinderung. Viele Untersuchungen konzentrieren sich zudem mehr auf Defizite als auf Teilhabemöglichkeiten der Betroffenen.

Eine gute Behindertenpolitik setzt jedoch eine breite und fundierte Datenbasis voraus. Seit Jahren ist bekannt, dass in zu vielen Lebensbereichen von Menschen mit Behinderung wichtige statistische Daten fehlen. Der Deutsche Behindertenrat (DBR) fordert bereits seit langem, dass die Datenlage zu Menschen mit Behinderung verbessert wird, so wie dies Artikel 31 der UN-Behindertenrechtskonvention auch vorsieht:

"Artikel 31 Statistik und Datensammlung

(1) Die Vertragsstaaten verpflichten sich zur Sammlung geeigneter Informationen, einschließlich statistischer Angaben und Forschungsdaten, die ihnen ermöglichen, politische Konzepte zur Durchführung dieses Übereinkommens auszuarbeiten und umzusetzen. (...)"


Vorbild für eine solche Datenbasis könnte eine umfassende Erhebung aus Großbritannien ("Life Opportunities Survey") sein.

Anlässlich des jährlich erscheinenden "Berichts der Bundesregierung über die Lage behinderter Menschen und die Entwicklung ihrer Teilhabe" wendet sich der Deutsche Behindertenrat mit folgendem offenen Brief an Bundesarbeits- und Sozialministerin Ursula von der Leyen und bittet um die Verbesserung der Situation. Der nächste "Teilhabebericht" der Bundesregierung, der derzeit erarbeitet wird, soll im Februar 2013 dem Bundestag zugeleitet werden.

 Schreiben des DBR zur Datenlage zur Lebenssituation behinderter Menschen (22 KB)
Offener Brief des DBR an Arbeits- und Sozialministerin Ursula von der Leyen vom 20. August 2012; Format: PDF

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