DBR zum Gespräch bei Gregor Gysi und Oskar Lafontaine

20.3.2007 - Das gute Beispiel des gestrigen Gesprächs des Deutschen Behindertenrat mit der Fraktionsspitze der Linksfraktion im Deutschen Bundestag sollte nach Ansicht des Deutschen Behindertenrates auch bei anderen Fraktionen Schule machen.


"Wir hatten ein sehr gutes und offenes Gespräch auf gleicher Augenhöhe mit Oskar Lafontaine und Gregor Gysi. Dabei zeigten sich diese nicht nur gut informiert, sondern auch sehr interessiert für die Anliegen des Deutschen Behindertenrates", erklärte Horst Frehe, Vorsitzender des Sprecherrates des Deutschen Behindertenrates.

Themen wie die Ratifizierung der UN-Konvention zum Schutz der Rechte behinderter Menschen, die auf EU-Ebene für nötig erachtete Antidiskriminierungsrichtlinie für behinderte Menschen, aber auch die Pflege und das Bestreben behinderter und älterer Menschen Daheim statt im Heim zu leben, wurden mit den Vorsitzenden der Linksfraktion engagiert diskutiert.

"Konkret will sich die Linksfraktion für eine schnelle Ratifizierung der UN-Konvention und für die freie Wahl der Assistenzpersonen stark machen. Für Gregor Gysi war es beispielsweise völlig unverständlich, dass Frauen nicht wählen können, ob sie von einer Frau gepflegt werden", erklärte Michael Spörke vom Sekretariat des Arbeitsausschusses des Deutschen Behindertenrates.

"Wir hoffen, dass dieses Beispiel des offenen Dialogs der Fraktionsspitzen mit dem Deutschen Behindertenrat auch bei anderen Fraktionen im Deutschen Bundestag Schule macht. Denn Themen, die behinderte Menschen betreffen, gibt es derzeit genug. Angefangen von der längst überfälligen Reform der Pflegeversicherung, über das nötige Umsteuern von der stationären zur ambulanten Unterstützung, bis zur konsequenten Sicherstellung der Barrierefreiheit. Das sind alles Zukunftsfragen, die ganz oben diskutiert und voran getrieben werden müssen", erklärte Horst Frehe.

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